FDP-Themenabend mit Jörg Bode zu Wirtschaft: Unternehmer bei Investitionen unterstützen
Abbenrode. Für die Wirtschaft war und ist die Corona-Pandemie eine Herausforderung. Nach dem Krisenjahr 2020 brauche sie nun einen „Neustart“, ist Jörg Bode überzeugt. Der ehemalige Landeswirtschaftsminister (FDP) war am vergangenen Mittwoch im Abbenroder Mühlencafé zu Gast, um beim Themenabend des FDP-Kreisverbandes über diesen Neustart zu sprechen.
Gastgeber Björn Försterling bezeichnete die Corona-Pandemie als „Zäsur“, die viele Prozesse beschleunige, die bereits zuvor die Wirtschaft belastet haben. Bodes Ausführungen stützen diese Einschätzung: Durch die langen Schließungen habe sich viel in der Struktur des Einzelhandels verändert – es wurde häufiger online bestellt, lokale Geschäfte mussten umdenken. „Aber Geld für Investitionen ist keines mehr da, die langen Schließzeiten gingen teils sogar zulasten der Privatvermögen und Altersvorsorge der Unternehmer“, sagte Bode. Hier müsse die NBank mit Krediten aushelfen. Bode kritisierte das Ansinnen der Gewerkschaften, in dieser Phase nach Lohnerhöhungen zu rufen. „Das ist nicht der Moment – es ist zu viel Geld verloren gegangen und es wurden nur die Fixkosten erstattet.“
Die Politik müsse nun vor allem sicherstellen, dass der weitere Verlauf der Pandemie richtig organisiert werde, sagte Bode. Es dürfe nicht zu einem weiteren völligen Lockdown kommen. „Die Delta-Variante kann durchaus zu einer vierten Welle führen und darauf müssen wir uns jetzt vorbereiten“, mahnte er. Dazu gehöre, die Gesundheitsämter mit einem einheitlichen System auszustatten und die Testkapazitäten gegebenenfalls schnell wieder hochzufahren. „Testen sichert gewerbliches Leben. Die jetzt abgebauten Testzentren müssen bei einer vierten Welle schnell wieder reaktiviert werden.“