FDP stimmte im Kreistag für gelbe Tonne: „Bürgervotum war klar – aber viele Fragen noch offen“
Wolfenbüttel. Ein eindeutiges Votum für die gelbe Tonne: nicht nur der Kreistag am Montag hat es abgegeben, sondern auch die Bürger, die sich auf einen Aufruf der FDP-Kreistagsfraktion gemeldet hatten. 110 Stellungnahmen erreichten die Partei; von den 106 mit klarer Positionierung sprachen sich 78 für die Tonne aus. Mit diesem Stimmungsbild und den Argumenten der Bürger im Kopf haben Björn Försterling und Thomas Fach am Montag für die Bereitstellung der Tonne als Ersatz für den gelben Sack gestimmt.
„Als Argumente für die Tonne haben die Bürger häufig die Nachteile der Säcke aufgezählt“, berichtet Björn Försterling. Die empfindliche Hülle zerreiße zu schnell, der Müll wehe zu leicht davon und wenn Säcke voll sind, sei die Zwischenlagerung oft schwierig. Gegen die Tonne wiederum spräche aus Sicht der Bürger vor allem das begrenzte Fassungsvermögen und der Platz, den die Tonne selbst einnehme.
„Viele Bedenken bezüglich der Tonne ließen sich allerdings ausräumen, wenn man die Bürger gründlicher informierte“, sagt Försterling und skizziert, warum seine Fraktion sich – zusätzlich zu den bisher genannten Argumenten – für die Tonne entschieden hat. „Die Tonne ist stabiler, so können auch schwerere Wertstoffe recycelt werden, die früher in der Restmülltonne gelandet wären. Man kann auch mal kräftig stopfen, wenn der Platz knapp wird – bei 240 oder 1100 Litern, die die Tonnen fassen, dürfte das aber nicht allzu oft vorkommen.“
Die FDP-Fraktion habe der Verwaltung das Versprechen abgenommen, dass es flexible Lösungen geben solle, falls der Platz am Haus für eine weitere Tonne nicht ausreiche. Insgesamt gebe es auf Seiten der Bürger noch viele offene Fragen, sagt Försterling. „Wir haben zugestimmt, aber die Verwaltung klar und deutlich aufgefordert, diese Fragen ernst zu nehmen und zu beantworten.“ So müsse der Landkreis Informationen zur Umstellung bereitstellen, auch dazu, welche Abfälle in die gelbe Tonne entsorgt werden dürfen.
Die mit der Umstellung zusammenhängende Gebührenerhöhung sieht Försterling differenziert. „Obwohl die Tonne selbst gebührenfrei ist, steigen die Gebühren. Das liegt daran, dass der Landkreis die Kosten für die stoffgleichen Nichtverpackungen und die Fehlwürfe zahlen muss. Anstatt jedoch einfach Geld an das Duale System dafür zu zahlen wird der Landkreis künftig die Wertstoffe im Gebiet der Stadt Wolfenbüttel selbst einsammeln. Vorteil daran ist, dass wir die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter dann selbst bestimmen und auch die Ausstattung der Müllfahrzeuge beispielsweise mit Assistenzsystemen. Die Erhöhung werde moderat ausfallen.“ Zudem sei sie die erste seit 15 Jahren.
Thomas Fach und Björn Försterling sind zuversichtlich, dass die Entscheidung für die gelbe Tonne eine richtige war. „Sollte es aber mit der Umstellung Probleme geben, möchten wir das wissen“, sagt Försterling. Er lädt die Bürger ein, mit einer E-Mail an info@fdp-wf.de auf eventuelle Schwierigkeiten aufmerksam zu machen.